Studien
Mit dem Monitoring schafft die Digitale Verwaltung Schweiz einen Überblick über den E-Government-Fortschritt in der Schweiz und vergleicht diesen mit dem Ausland. Nationale und internationale Studien bilden dafür die Informationsgrundlage.
Übersicht nationale und internationale Studien
Studie | Gegenstand | ||
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Studie | eGovernment-Benchmark-Bericht | Gegenstand | Untersucht, inwiefern die Onlineangebote der Verwaltung die «Nutzerfreundlichkeit», «Transparenz», «grenzüberschreitende Mobilität für die Bevölkerung und die Unternehmen» sowie «Basisdienste» erfüllen. |
Studie | Nationale E-Government-Studie | Gegenstand | Nutzung und Verfügbarkeit von elektronischen Behördenleistungen. |
Studie | Studie eGovernment MONITOR | Gegenstand | Zufriedenheit mit und (mobile) Nutzung von elektronischen Behördenleistungen, Nutzungsbarrieren. |
Studie | eGovernment Survey | Gegenstand | E-Partizipationsindex und E-Government-Entwicklungs-Index (= Online-Service-Index, Telekommunikationsinfrastruktur-Index und Humankapital-Index. |
Studie | Global Innovation Index | Gegenstand | Indikatoren: Humankapital, Forschung, Infrastruktur, Reifegrad des Marktes und der Unternehmen (Input) / Wissen und Technologie sowie Kreativität (Output). |
Studie | Omnibus 2021: Erhebung zur Internetnutzung | Gegenstand | Im Rahmen der jährlichen Volkszählung realisiert das Bundesamt für Statistik Mehrthemenbefragungen. Die Omnibuserhebung im Jahr 2021 befasst sich mit Internetzugang/-nutzung. |
eGovernment-Benchmark-Bericht EU 2023
Am 27. September 2023 hat die Europäische Kommission den eGovernment-Benchmark-Bericht 2023 veröffentlicht. Der Bericht untersucht die Verfügbarkeit und den Ausbaustand von elektronischen Dienstleistungen der Verwaltung gemäss den strategischen Zielen der EU und vergleicht, wie Verwaltungen in ganz Europa digitale öffentliche Dienste erbringen. Wie steht die Schweiz im Vergleich da?
Die Schweiz hat sich in allen Indikatoren verbessert, insbesondere im Bereich Transparenz, wenn es bspw. um die online Zustellungsmitteilung bei erfolgreichem Abschluss eines Verfahrensschritts geht. Die Schweiz erreicht respektive überholt bei den Indikatoren Nutzerzentriertheit und grenzüberschreitende Mobilität für die Bevölkerung den Europäischen Durchschnitt. Sie hat sich insbesondere in der Angebotsvielfalt verbessert: Im Vergleich mit dem Vorjahr (2022: 63 %) können aktuell 78 % aller Behördendienste online abgewickelt werden. Hervorzuheben ist dabei, dass 97 % (EU: 93 %) aller Behördenwebsites für mobile Endgeräte adaptiert sind und 84 % (EU: 91 %) Feedback-Funktionen und Onlinesupport anbieten. Obwohl die Verwaltungen in der Schweiz ihr Angebot stetig ausbauen, liegt die Schweiz in der Gesamtbewertung des Berichts auf Rang 29 von 35 (Gesamtpunktzahl 58) und somit weit hinter den Spitzenreitern wie Malta (96) und Estland (92) aber auch unter dem Europäischen Mittelwert (70). Die Nachbarländer Österreich (Rang 14) und Deutschland (Rang 20) sind weiter oben platziert als die Schweiz.
Herausgeberin: Europäische Kommission
Nationale E-Government-Studie
Die am 10. Mai 2022 veröffentlichte Nationale E-Government-Studie bestätigt den Trend: Die Nachfrage nach digitalen Behördenangeboten ist ungebremst gross.
Im Rahmen der Studie wurden die Schweizer Bevölkerung, die Unternehmen und die Verwaltung über die Nutzung und die Umsetzung von elektronischen Behördenleistungen befragt.
Herausgeber: Digitale Verwaltung Schweiz und Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
eGovernment MONITOR 2022
Die am 12.10.2022 von der Initiative D21 und der Technischen Universität München herausgegebene Studie eGovernment MONITOR 2022, durchgeführt von Kantar, untersucht in einer repräsentativen Erhebung bei der Onlinebevölkerung in Deutschland (DE), Österreich (AT) und der Schweiz die Nutzung und Akzeptanz digitaler Behördenangebote. In der 11. Ausgabe werden neu die Nutzung, der Bedarf und die Zufriedenheit konkreter Onlinedienste gemessen. Die aktuelle Untersuchung fokussiert zudem auf das Vertrauen gegenüber dem Staat.
Zentrale Ergebnisse:
- Suchmaschinen bleiben zentrale Anlaufstelle: 54 % der Befragten gelangen über Suchmaschinen (z. B. Google) auf Online Behördendienste. Nur ein Drittel der Befragten sucht über die Internetseite der Stadt/Gemeinde.
- Die Onlineabwicklung von Behördendiensten steigt, insbesondere auf Mobilgeräten: 61 % der Befragten haben in den letzten 12 Monaten einen Online-Behördendienst genutzt. Die Hälfte der Befragten, die schon einmal ein E-Government-Angebot genutzt hat, hat dies über ein Smartphone erledigt.
- Die Nachfrage nach Online-Behördendiensten ist hoch: Zum Beispiel haben ca. ein Drittel der Befragten die Wohnsitzbestätigung beantragt, ohne die Online-Variante zu kennen. Beim Antrag auf Arbeitslosengeld waren es sogar ca. 45 %.
- Hohe Zufriedenheit mit dem E-Government-Angebot: Fast 8 von 10 Personen aus der Schweiz sind mit den E-Services der Behörden zufrieden. Die Österreicher sind gleich zufrieden, während die Deutschen etwas weniger zufrieden sind (65 %). Am zufriedensten sind die Befragten aus der Schweiz mit der elektronischen Steuerabwicklung. Die Onlineabwicklung wird als zuverlässig, durchgängig, schnell und navigierbar bezeichnet.
- Als Nutzungsbarrieren werden in der Schweiz vor allem persönliche Gründe genannt: Knapp die Hälfte der Befragten spricht lieber mit einer oder einem Behördenangestellten und empfindet den physischen Behördengang als schneller sowie einfacher als die Onlinevariante. Eine komplizierte Abwicklung, die mangelnde Bekanntheit und die schwierige Auffindbarkeit des Online-Behördenangebots werden ebenfalls als Hindernisse der Online-Varianten gezählt.
- Anders als in den Nachbarländern ist in der Schweiz das Vertrauen in den Staat und ihrer Leistungsfähigkeit sehr hoch: Zum Beispiel meinen 40 % der Befragten, dass der Staat ihre Daten schützt. In Deutschland und Österreich liegt dieser Wert bei weniger als 30 %. So denken 56 % der Befragten aus Deutschland, dass der Staat keine leistungsstarke Internetabdeckung anbieten kann, während in der Schweiz halb so viele dieser Meinung sind. Aber auch das allgemeine Vertrauen gegenüber dem Staat, unabhängig der digitalen Verwaltungsleistung, liegt in der Schweiz fast bei 70 % und damit 30 % höher als in Deutschland und Österreich.
- In der Nutzung der verfügbaren digitalen Authentifizierungsverfahren bleibt ein deutlicher Anstieg aus: 37 % der Befragten aus der Schweiz nutzen keine elektronische Authentifizierung bei der Abwicklung von Online-Behördendiensten. Der Rest nutzt hauptsächlich die SwissID und das TAN-Verfahren.
Herausgeber: Technische Universität München (TUM) und Initiative D21
eGovernment Survey 2022
Die von den Vereinten Nationen herausgegebene Studie eGovernment Survey 2022 untersucht die globale und regionale E-Government-Entwicklung in 193 Mitgliedsstaaten durch eine vergleichende Bewertung der nationalen Regierungsportale. Die Studie erscheint alle zwei Jahre und erstellt eine Rangliste im Bereich der digitalen Verwaltung (E-Government-Entwicklungs-Index EGDI). Dieser setzt sich aus dem gewichteten Durchschnitt dreier Unterkomponenten zusammen: dem Online-Service-Index (OSI), dem Telekommunikationsinfrastruktur-Index (TII) und dem Humankapital-Index (HI). Die Erhebung umfasst auch den E-Partizipations-Index (EPI), der sich auf die Nutzung von Online-Diensten durch «elektronischen Informationsaustausch», «elektronische Konsultation» und «elektronische Entscheidungsfindung» fokussiert. Das Thema der 12. Ausgabe der Umfrage lautet «The Future of Digital Government». Die Erhebung 2022 ist auch die erste Ausgabe, die jeweils den E-Government-Stand der bevölkerungsreichsten Stadt enthält.
Die Schweiz erreicht in der aktuellen Studie im EPI den Platz 41 (2020: 18; 2018: 41) und im EDGI den Platz 23 (2020: 16; 2018: 15).
Herausgeber: Vereinte Nationen
Global Innovation Index 2022
Der Global Innovation Index (GII) 2022, der gemeinsam von der Cornell University, INSEAD und der World Intellectual Property Organization (WIPO) herausgegeben wird, verfolgt die globalen Innovationstrends von 132 Volkswirtschaften weltweit vor dem Hintergrund einer anhaltenden COVID-19-Pandemie, eines sich verlangsamenden Produktivitätswachstums und anderer aktueller Herausforderungen. Die 15. Ausgabe vom GII basiert auf einem umfangreichen Datensatz von rund 80 Indikatoren aus internationalen öffentlichen und privaten Quellen. Die aktuelle Ausgabe konzentriert sich auf die Auswirkungen der Innovationen auf die Produktivität und das Wohlergehen der Gesellschaft in den kommenden Jahrzehnten.
Die Studie wird auf Grundlage des innovativen Inputs und Outputs eines Landes berechnet. Innovative Inputs umfassen Humankapital, Forschung, Infrastruktur, Reifegrad des Marktes und der Unternehmen. Innovative Outputs beziehen sich auf Wissen und Technologie sowie den kreativen Bereich. Seit 2011 führt die Schweiz die Rangliste an. Ihr folgen die USA, Schweden und das Vereinigte Königreich UK. Die Schweiz hat in den Bereichen Wissen und Technologie (Anzahl vergebene Patente, Publikation wissenschaftlicher Artikel etc.) und Kreativität (z. B. internationaler Markenwert) Höchstwerte erzielt.
Herausgeber: Cornell University, INSEAD und World Intellectual Property Organization (WIPO)
Omnibus 2021: Erhebung zur Internetnutzung
Im Rahmen der jährlichen Volkszählung realisiert das Bundesamt für Statistik BFS Mehrthemenbefragungen. Die Omnibuserhebung im Jahr 2021 befasst sich mit Internetzugang/-nutzung. Die Erhebung basiert auf einem europäischen Modellfragebogen. Damit kann ein genaues, mit den Nachbarländern vergleichbares Bild der Situation in der Schweiz gezeichnet werden.
Herausgeber: Bundesamt für Statistik (BFS)
Übersicht weitere Umfragen zur Digitalisierung der öffentlichen Verwaltungen
Im World Digital Competiveness Ranking 2022 untersucht das Lausanner Institute for Management Development IMD die digitale Wettbewerbsfähigkeit von 63 Ländern. Die Ergebnisse werden in die drei Hauptkategorien Wissen, Zukunftsfähigkeit und Technologie unterteilt – mit jeweiligen Unterkategorien. Die Schweiz belegt den 5. Platz.
Die zweite repräsentative Gemeinde-Befragung zur Digitalisierung des Vereins Myni Gmeind mit dem Schweizerischen Gemeindeverband (SGV) und dem Meinungsforschungsinstitut TransferPlus zeigt: Die grosse Mehrheit beurteilt den technologischen Wandel positiv – blickt aber zugleich skeptisch auf die eigenen Digitalisierungs-Anstrengungen. 760 Gemeinden haben an der Online-Umfrage teilgenommen.
Herausgeber: Verein Myni Gmeind und Schweizerischer Gemeindeverband
Der «Index digitale politische Partizipation in der Schweiz» erfasst die digitale politische Partizipation in der Schweiz und bildet die Kantone vergleichbar ab.
Herausgeber: Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA)
Die Schweizer Accessibility-Studie legt aufgrund des starken E-Commerce-Booms den Fokus auf die Barrierefreiheit von Onlineshops und stellt ernüchtert fest: 1,7 Millionen Menschen mit einer Behinderung treffen beim Einkaufen im Web auf teilweise unüberwindbare Hindernisse und werden so vom Onlineshopping ausgeschlossen. Die Studie Onlineshops (Publikationsdatum November 2020) steht kostenlos als barrierefreies PDF in Deutsch und Französisch zum Download zur Verfügung.
Herausgeber: Zugang für alle, Stiftung zur behindertengerechten Technologienutzung
Der digitale Städtemonitor erhebt den Stand der digitalen Transformation auf Basis der Websites von 171 Schweizer Städten und städtischen Gemeinden. Als Ergebnis liegt ein Rating für jede untersuchte Stadt und städtische Gemeinde vor.
Herausgeber: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW in Zusammenarbeit mit der KPMG Schweiz
Der DigitalBarometer misst jährlich, wie die Schweizer Bevölkerung die Digitalisierung wahrnimmt und welche Bedürfnisse hinsichtlich Mitgestaltung bestehen.
Herausgeber: Stiftung Risiko_Dialog, in Partnerschaft mit Die Mobiliar